Bessere Rahmenbedingungen für die Ärzteschaft, ausreichende Finanzierung und angemessene Tarifierung der Gesundheitsleistungen oder nutzenbringende Digitalisierung – in diesen Bereichen war die FMH im Jahr 2023 besonders gefordert.
In der Schweiz sind 40 000 Ärzte und – erfreulicherweise immer mehr – Ärztinnen tätig. Gleichzeitig gibt es besorgniserregende Trends: Ein hoher Anteil der Ärzteschaft ist über 60 Jahre alt, die Hausarztdichte bleibt niedrig und wir sind zunehmend von ausländischen Fachkräften abhängig. In der Grundversorgung wirkt sich der Ärztinnen- und Ärztemangel schon sehr direkt aus: Ein Drittel aller Praxen kann schon heute keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen. Doch gleichzeitig steigt die Nachfrage nach ärztlichem Rat.
Abhilfe brächten unter anderem attraktivere Arbeitsbedingungen für die Ärzteschaft, wofür sich die FMH seit je stark engagiert. Gefragt sind moderne Arbeitszeitmodelle, Abbau von Bürokratie, Abwehr einer politisch geforderten, nicht zielführenden Mikroregulierung, nutzenbringende Digitalisierung sowie endlich zeitgemässe und sachgerechte Tarife.
Zum ambulanten Arzttarif TARDOC – zum ersten Mal wurde er 2019 beim Bundesrat eingereicht – liegt seit Dezember 2023 die fünfte Version vor. Eingereicht von FMH, SWICA, MTK und curafutura. Diese fünfte Version erfüllt sämtliche Auflagen, kann kostenneutral überführt werden und ist Voraussetzung für die sachgerechte und entwicklungsfähige zukünftige Versorgungssicherstellung über alle Fachrichtungen hinweg. Nun ist es am Bundesrat, diesen Vorschlag zu genehmigen.
In ihrer Öffentlichkeitsarbeit geht die FMH mit einem Podcast und einer Kommunikationskampagne neue Wege: Seit Anfang 2023 läuft der Gesundheits-Podcast «An meiner Seite». Jede Episode beleuchtet eine individuelle Patientinnen- oder Patientengeschichte und gibt Einblicke in die Herausforderungen und Erfahrungen der behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Die mehrjährige Kommunikationskampagne «Für Sie» zeigt differenziert und mit einer Prise Humor die enormen ärztlichen Leistungen und warum dafür gute berufliche Rahmenbedingungen nötig sind.
Die FMH-Gutachterstelle informiert jährlich über ihre Tätigkeiten. Der Jahresbericht enthält eine aufschlussreiche Fallstatistik, die Auskunft über die im Berichtsjahr durchgeführten Begutachtungen mit Angaben über die Häufigkeit von festgestellten Sorgfaltspflichtverletzungen gibt. Ausserdem weist der Jahresbericht auf die allgemeine Tätigkeit der FMH-Gutachterstelle sowie auf besondere Aspekte bei der praktischen Bearbeitung von Einzelfällen hin.